Das Land der Märchen,
das Land der Hobbits,
das Land von Narnia und
das Land unter der weißen Wolke.
Wo sind wir denn hier gelandet?
Im zauberhaften Neuseeland, das die nächsten zweieinhalb Monate unser Zuhause sein würde.
Auf dem Flug ins grüne Land freuten wir uns sehr auf unseren nächsten Reiseabschnitt. Diese Freude wurde noch unterstützt, als wir unerwartet Abendessen im Flugzeug serviert bekamen, und sogar asiatische Nudeln – Mmmh!
Zuvor hatten wir uns extra mit Snacks und Käsebroten eingedeckt, denen wir jetzt natürlich das warme Gericht bevorzugten.
Doch unsere Snacks wurden uns bei der Einreise zum Verhängnis…
Wie schon bekannt mussten wir auch in Neuseeland erstmal ein sehr detailliertes Einreise-Formular ausfüllen. Aufgrund des Essens mussten wir fast jede Frage mit „Ja“ beantworten, woraufhin unsere beiden Backpacks und das Handgepäck auf jeden noch so kleinen Socken geprüft und ausgepackt wurde. Dank des Spaßes kamen wir erst um zwei Uhr nachts mit dem Skybus an unserem Hostel an – Welcome to New Zealand!
So mussten wir am nächsten Morgen erstmal ausschlafen, um die ereignisreiche Nacht zu verdauen. Nach einem leckeren Frühstück im Hostel legten wir uns deshalb direkt nochmal aufs Ohr.
Am frühen Mittag schafften wir es dann endlich, aus dem Bett zu hüpfen und durch die Stadt zu schlendern. Um 14.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum „Auckland Wharf“, wo wir nach einer Frau mit blauem Regenschirm suchten – unser Guide für die „Free City Tour“. Lucy führte uns mit anderen Touris drei Stunden durch Auckland und zeigte uns alle Ecken und Kanten der Stadt. Ihre Führung beendete sie mit einem traditionellen Lied der indigenen Maoris über Liebe und Frieden – was für ein gelungener Abschluss!
Um auf die kommende Zeit anzustoßen, besuchten wir mit einer Engländerin und einem New Yorker, die wir auf der Tour kennengelernt hatten, die älteste Bar Aucklands. Dort erzählten wir bei Bier und Apple Cider spannende Geschichten aus den verschiedenen Ländern. Da das Essen in der Bar fast unbezahlbar war, zogen wir für das Abendessen weiter zu einem Kebab.
Abends führten wir das typische Backpacker-Leben und nutzten ein kostenloses Angebot: ein Open-Air-Kino im Silo Park. Doch ab der Hälfte fingen wir langsam an zu frieren. Kalte Nächte waren wir wohl nicht mehr gewohnt…
Am nächsten Morgen war es endlich so weit: Wir holten unser nächstes Auto ab!
Das war jedoch nicht so einfach wie gedacht, da wir kurz vor dem Abholtermin bemerkten, dass wir das Auto vom Flughafen abholen mussten. Dieser lag allerdings 45 Minuten Fahrt von unserem Hostel entfernt. Also: Rein ins Taxi und ab zum Airport!
Nachdem wir dann gefühlte Stunden später endlich stolz den Autoschlüssel in der Hand hielten, besichtigen wir zuerst „Mount Eden“, einen inaktiven Vulkankrater mitten in Auckland. Auf der Spitze dieses Kraters ergatterte man einen einzigartigen Blick über ganz Auckland. Sehr amüsant hierbei war eine Tanzgruppe, die auf der Spitze des Vulkans ihre Choreo einstudierte – Bang!
Anschließend verließen wir Auckland und starteten unsere Reise durch das Hinterland Neuseelands. Während unserer Fahrt durch die hügelige Landschaft waren wir direkt beeindruckt von den saftigen, grünen und blauen Farben, die uns anstrahlten. Wir fühlten uns wie im Film – Wow!
Unseren ersten Stop machten wir in Mangawhai, was wir beinahe mit Whangarei verwechselten – bei den außergewöhnlichen Städtenamen in Neuseeland kann man schon mal durcheinander kommen…
Als wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten, lag ein wunderschöner Strand vor uns. Bevor wir unseren Weg fortsetzten, genossen wir noch einen Kaffee in der Stadt.
Unser nächstes Ziel stellte uns vor eine alt bekannte Herausforderung: die „Gravel Road“ (Kiesstraße). Augen zu und durch! Und schon waren wir bei der „Waipu Cave“ angekommen. Im Reiseführer hatten wir zuvor gelesen, dass die Höhle kleine Bewohner, die wir unbedingt besuchen wollten, beherbergte.
Von außen jagte uns die Höhle etwas Angst ein, da der Eingang ein kleines Loch im Felsen mitten im Wald markierte. Doch zum Glück waren wir nicht die einzigen Besucher, sodass wir sicher gehen konnten, dass es in der Höhe nicht zu gefährlich war. Also: Schuhe aus, Taschenlampe an und rein in das dunkle Loch. Durch Matsch, Steine und Wasser kämpfen wir uns vorbei an zahlreichen Tropfsteinen ins Innere der Höhle. Und dort konnten wir unseren Augen kaum glauben: Wenn man die Taschenlampe ausknipste, sah die Decke der Höhle aus wie ein wunderschöner Sternenhimmel: Glühwürmchen! Tausende kleine Würmchen leuchteten im gesamten Raum. So etwas hatten wir noch nie erlebt!
Immer noch beeindruckt und erleuchtet von den Glühwürmchen schliefen wir in Whangarei ein…
Der Plan für den nächsten Tag war, alle Highlights in der Stadt Whangarei zu besichtigen. So schlenderten wir durch die Stadt und entlang der Hafenpromenade, bevor wir uns den nächsten Höhlen, den „Abbey Caves“, stellten. Am Eingang der „Unterwelt“ prankte ein großes Schild: „Die Höhlen sind nicht gesichert! Feste Schuhe und Helm empfohlen! Betreten auf eigene Gefahr!“
Mutig betraten wir also mit unseren Flipflops das Höhlen-Areal, das aus drei Höhlen bestand.
Als wir am dunklen Eingang der ersten Höhle ankamen, waren wir uns nicht mehr sicher, ob die Höhlen-Besichtigung wirklich so eine gute Idee war. Wir befanden uns allein im Wald vor einem Schlund, der steil in die Erde hineinführte. Gruselig!
Als wir schon fast wieder umdrehen wollten, hörten wir zum Glück Stimmen hinter uns. Diese gehörten zwei Neuseeländerinnen, die genauso verrückt und abenteuerlustig wie wir waren und in die Höhlen steigen wollten. Zu viert machten wir uns so auf den Weg in das Innere der Höhle. Unten angekommen, wateten wir mit Taschenlampe langsam durch das knöchelhohe Wasser und kletterten über glitschige Felsen. Und tatsächlich fanden wir auch in dieser Höhle Glühwürmchen. Was ein Abenteuer!
Nachdem wir jede Höhle erkundet hatten, verabschiedeten wir uns von den furchtlosen Mädchen und besuchten anschließend einen „Kauri-Wald“. Am Eingang zu diesem Wald mussten wir an einer Putzstation jeglichen Dreck von unseren Schuhen entfernen, da die Kauris sehr empfindlich bezüglich Bakterien und Co sind.
Dann staunten wir nicht schlecht über die einheimischen, riesengroßen Bäume. Leslie verliebte sich direkt in einen. Ihr Versuch, ihn zu umarmen, scheitere jedoch kläglich:
Gegen Abend fuhren wir auf Empfehlung der Kiwi-Mädels zum Mount Manaia, von dem man anscheinend einen atemberaubenden Ausblick hätte. Und der Aufstieg auf den Berg war wortwörtlich atemberaubend: Eine Stunde lang liefen wir fast ausschließlich Treppenstufen hinauf. Außer Puste erreichten wir die Spitze und: Wow, wow, wow!
Was ein Ausblick! Hungrig vom erlebnisreichen Tag packten wir unser Vesper aus und warteten gespannt auf den Sonnenuntergang…
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