Eisige, schneeweiße Gletscher inmitten von wildem Regenwald: Welcome to the West Coast!

An unseren letzten zwei Tagen unseres Neuseeland-Abenteuers wollten wir uns in die wilde Natur der West Coast begeben.

So begannen wir unseren ersten Westküsten-Tag mit der Wanderung zu den „Blue Pools“. Nach einer halben Stunde Laufweg erwarteten uns glasklares, tiefblaues Wasser. Über eine Hängebrücke konnte man tolle Aussichten auf die Pools bekommen. Leider konnten wir nicht hineinspringen, da sowohl das Wasser als auch die Außentempertur am frühen Morgen zu kalt waren. Später wurde uns erzählt, dass es sogar Verrückte gab, die von der Hängebrücke ins Wasser sprangen…

Nächste Station: Fox Glacier.
Auf der Fahrt zum Gletscher kamen wir seid langem an der Westküste wieder ans Meer. Und als wir das erste Mal die Wellen sahen, strahlte die Sonne umso mehr – ein wunderschöner Tag!
Nach zwei Stunden kamen wir schließlich in der „Fox Glacier Valley“ an, von wo aus man verschiedene Wanderungen zu Aussichtspunkten auf den Gletscher machen konnte. Leider war die einzige Möglichkeit, auf dem Gletscher zu wandern und ihn hautnah zu erleben, ein sogenannter „Helihike“. Hierbei wurde man mit einem Hubschrauber gegen viel Geld auf den Gletscher hinaufgeflogen und konnte dort durch das Eis wandern. So sahen wir bereits vom Parkplatz aus etliche Hubschrauber umherfliegen. Jedoch hatten wir uns für die günstigere Variante, die einem jedoch nur einen eingeschränkten Blick auf den Gletscher gewährleistete, entschieden. Die Wanderungen kosteten ebenfalls viel Zeit, und da wir noch viel auf unserem Tagesplan stehen hatten, fuhren wir zu einem Aussichtspunkt. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick auf den Gletscher. Obwohl dieser sich weit weg befand, wirkte er zwischen den Bergen sehr majestätisch und beeindruckend – Wow!

Nach einem leckeren Mittagessen mit Aussicht auf den Fox fuhren wir zum Spiegelsee „Lake Matheson“. Der See zeichnet sich aus als einer der meist fotografierten Seen Neuseelands, da er an einem windstillen Tag die vereisten Berge auf seiner Wasseroberfläche spiegelt und somit ein zauberhaftes Bild der Landschaft kreiert. Doch leider konnten wir diese magische Atmosphäre nicht erleben, denn wir besuchten den See an einem ziemlich windigen Tag. Ein schöner See war es trotzdem…

Hiermit war unser kurzer Westküsten-Trip jedoch längst nicht beendet: Der nächste Gletscher wartete auf uns!
Nach weiteren zwei Stunden hatten wir den noch bekannteren „Franz Josef Glacier“ erreicht. Eine dreißigminütige Wanderung versprach den besten Blick auf den Gletscher. Diesen wollten wir selbstverständlich auf keinen Fall verpassen , und so machten wir uns auf den Weg Richtung Eisland. Durch einen Regenwald voller Palmen und Wasserfällen gelang man an eine Fläche voller Schotter und Kies, die von einem Fluss durchdrungen wurde. Was zunächsyt idyllisch aussah, entpuppte sich als drastische Auswirkung des Klimawandels. Die gesamte Fläche war ehemaliges Gebiet des Gletschers, der sich aufgrund der Erderwärmung jedoch so stark verkleinert hatte, dass nun nur noch eine hässliche Morräne übrig war. Der Fluss in der Mitte des Tals unterstrich die Katastrophe: Es war pures Schmelzwasser des Gletschers! Schockiert über die Erkenntnisse liefen wir bis zum Ende des Weges, um zumindest den übrig gebliebenen Teil des Gletschers bewundern zu können.
Fehlanzeige! Leider konnte man durch die Berge nur einen kleinen Teil des Gletschers erspähen, was uns sehr enttäuschte. Dieser Teil reichte dennoch für eine Gruppe an Asiaten aus, um mit ihren IPads anzumarschieren, es uns in die Hand zu drücken, und sich genau so vor den Gletscher zu stellen, dass man auf dem Foto später nichts mehr vor ihm sah – Hauptsache Foto!

Mit dem „Franz Josef Gletscher“ rundeten wir unseren Besichtigungstag ab und fuhren zu einem kostenlosen Campingplatz, wo wir gemütlich abend aßen und abends in einer netten Runde mit anderen Travellern in die Nacht hineinquatschten…

Den nächsten Tag wollten wir in der Stadt „Hokitika“ verbringen. Früh morgens statteten wir demnach der Schlucht Hokitikas einen Besuch ab. Das türkisfarbene Wasser, umrandet von saftig grünem Regenwald, brachte uns zum Staunen:

Anschließend entspannten wir an den beiden Seen, die Hokitika umrunden, bevor wir durch die Straßen Hokitikas schlenderten.
Somit endete unsere Reise an der Westküste und wir machten uns auf den Weg zum „Arthur’s Pass“, in dem wir auf einem Campingplatz unsere Nacht verbringen wollten. Auf dem Weg dorthin gabelten wir den französischen Tramper Henry auf, den wir nun bis zum Campingplatz mitnahmen, sodass unsere Fahrt nicht langweilig wurde.

Auf dem Campingplatz angekommen, setzten wir Henry ab und parkten unser Auto. Doch schnell wurde uns bewusst, dass wir auf dem Campingplatz nicht bleiben wollten: Tausende Sandflies und keine Chance gegen Bisse!

Also beschlossen wir, mit Henry im Gepäck, heute noch den Arthur’s Pass bis nach Christchurch zu überqueren. Eine spannende und lustige Fahrt mit kleinen Stops und tollen Aussichten füllte unseren Nachmittag.

Während Henry nach unserer Spritztour noch bis Kaikoura trampen wollte, blieben wir in Glenville auf einem gemütlichen Campingplatz, wo wir uns leckere Nudeln kochten und somit unsere restlichen Lebensmittel verbrauchten.
Denn am nächsten Tag war es soweit: Wir mussten unseren Camper, unser geliebtes Zuhause der letzten sechs Wochen, abgeben.

Doch abends erreichte uns die Schock-Nachricht, die uns die letzte Nacht in unserem Zuhause nicht genießen ließ! Zum ersten Mal holte uns der Corona Virus sogar in Neuseeland ein…

E-Mail von Singapur Airlines:

„Ihr Flug von Singapur nach Frankfurt ist aufgrund von Covid-19 leider gecancelt.“

Kategorien: Neuseeland

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