Der nächste Blog handelt von einem kleinen Tierchen. Es sieht aus wie ein großer, grauer Teddybär, den man am liebsten knuddeln würde. Es verbringt seinen Tag abwechselnd mit essen und schlafen. Es sitzt den ganzen Tag auf einem Eukalyptusbaum und umklammert ihn, als ob er runterfallen könnte. Na, schon erraten?

Der KOALA!!!

Und von diesen grauen Teddybären leben so viele auf „Magnetic Island“, dass sie dort sogar als Wappentier der Insel gelten.
Natürlich wollten wir die Koalas auf unserer Reise auf keinen Fall verpassen – auf ging es zu Magnetic Island!

Nach ein paar Schokocrossaints und kleinen Nickerchen erreichten wir auch schon Townsville. Von hier aus brachte uns eine Fähre innerhalb von 30 Minuten zur Koala-Wohnung: Magnetic Island.
Schon von Weitem erkannten wir die bergige Insel und waren von den knalligen, blauen und grünen Farben der Insel begeistert.

Da es jedoch schon spät war und eine lange Reise hinter uns lag, planten wir, nach einem kurzen Abstecher im Supermarkt den Bus zu unserem Hostel zu nehmen. Gesagt, getan! Doch als wir im Bus standen, schien der Abend länger zu werden als gedacht. Blick in den Geldbeutel: Kein Cash! Und natürlich konnte man nicht mit Karte zahlen, das wäre auch zu schön gewesen…
Der Busfahrer war so freundlich, uns noch den Weg zum nächsten Geldautomaten zu beschreiben. Für uns bedeutete das jedoch mindestens eine Stunde auf den nächsten Bus warten…
Hoffnungslos drehten wir um und quälten uns mit den riesigen Backpacks und gefühlten 10 Tonnen Gewicht pro Person die Stufe des Busses herunter (die mit so viel Masse echt zur Herausforderung wurde). Das war wohl überzeugend genug: Aus Mitleid holte uns der Busfahrer zurück in den Bus – Glück gehabt!

In unserem Hostel fühlten wir uns direkt zuhause. Es war im Vergleich zu anderen Hostels wie ein gewöhnliches Haus mit kleiner Küche, Wohnzimmer und Bad eingerichtet. Das hatte auch mal was!
Nachdem wir den Sonnenuntergang vom Strand aus genossen hatten, gingen wir schnell ins Bett, um fit für unseren „Magnetic-Island-Tag“ zu sein.

Für den nächsten Morgen hatten wir etwas ganz Besonderes geplant: Wir wollten die Sonne von der Hügelspitze, dem „Hawkings Point“, von dem man über die ganze Insel schauen kann, aufgehen sehen. Dafür stellten wir unseren Wecker auf 4.45 Uhr. Doch als dieser uns schließlich mit dem extrem nervigen „Tango-Sound“, der uns definitiv nicht zum Aufstehen motivierte, weckte, waren wir beide viel zu müde, um so früh am Morgen 30 Minuten den besagten Hügel hochzuwandern. Spontan beschlossen wir, den Plan auf den folgenden Tag zu verschieben. Das stellte sich am folgenden Morgen als weniger klug heraus…

So weit, so gut. Immerhin schafften wir es, nach dem Aufstehen, Frühstücken und Zähneputzen gerade so, den Bus um 8.00 Uhr zu bekommen. Lars bekam jedoch vorher fast einen Anfall, da wir beinahe den Bus verpasst hätten, weil Leslie sich natürlich ewig lange für das heute anstehende, legendäre Koala-Foto schminken und herausputzen musste…

Natürlich wollten wir auf Magnetic Island unbedingt wilde Koalas sehen – und wo, wenn nicht auf dem „Forts Walk“? So wurde dieser zu unserem ersten Ziel.

Der Forts Walk hatte jedoch nicht nur potentielle Koalas zu bieten: Neben historischen Ruinen aus dem zweiten Weltkrieg und anstrengende Treppenstufen hatte man am Ende des Walks einen atemberaubenden und wunderschönen Ausblick über ganz Magnetic Island – Wow!

Und da fanden wir sie dann auch endlich: Die Koalas! Auf unserem Weg zurück erblickten wir ein Koala-Junges mit seiner Mama im Baum sitzen und – wie für Koalas üblich – dösen und schlafen.

Fun Fact am Rande: Koalas sind, wie wir erfuhren, die einzigen Tiere, die Eukalyptus essen, da nur sie diese extrem schwer verdaulichen Blätter verwerten können. Trotzdem brauchen sie für die Verdauung sehr viel Energie. Deshalb schlafen sie so viel. Koalas sind also gar nicht so faul, wie man denkt!

Nach dem gigantischen Forts Walk waren wir viel zu spät dran! Wir hatten wohl ein paar Fotos zu viel geschossen…
Also ab in den Bus, denn uns erwartete ein Wildlife Park mit tollen Koalas und anderen lokalen Tieren.

Dort konnten wir Schildkröten beobachten, Gekkos und Schlangen auf dem Arm halten und unseren ersten Wombat sehen! Der war jedoch wohl nicht so aufgeregt wie wir, denn er schlief die ganze Zeit und gab keinen Mucks von sich…

Schließlich kamen wir zum Highlight des Parks: Die Koalas!
Man durfte sogar einen Koala (gegen Bezahlung) auf den Arm nehmen und ein zuckersüßes Foto mit dem flauschigen Tier schießen. Somit hatte sich Leslies Mühe am Morgen zumindest gelohnt…

Von der außergewöhnlichen Tierwelt beeindruckt beschlossen wir, am „Horshoe Bay“ unsere nächste Wanderung anzutreten. Diese Entscheidung bereuten wir schnell, da es von Anfang an bei 38 Grad den Berg aufwärts ging. Doch die Anstrengung lohnte sich: Am Ende der Wanderung erreichten wir eine wunderschöne, einsame Bucht, an der wir uns gut erholen konnten.

Gegen Abend kühlten wir uns am „Alma Bay“ von der Hitze des Tages ab. Das Baden im Meer gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht: Leslie hatte solche Angst vor Quallen, dass Lars sie mit großer Überzeugungskunst überreden konnte, zumindest mit den Fußspitzen ins Wasser zu gehen.

Ein paar Meter von Alma Bay entfernt begegneten wir den nächsten putzigen Tieren: Die Rock Wallabys!
Diese eigentlich wilden Tiere warten in der Dämmerung nur darauf, dass Touris mit ihren Karotten und Äpfeln angestapft kommen und sie füttern. Und genau so taten wir das auch, denn es war einfach zu süß, die „Kängurus in Mini“ gierig an einer Karotte rumknabbern zu sehen!

Mit einem wunderschönen Untergang der Sonne ging unser Magnetic-Island-Tag zu Ende.

Am nächsten Morgen wachten wir auf. Blick auf die Uhr: 5.30! Und zack – wir hatten den Wecker überhört und somit unsere letzte Chance für einen der schönsten Sonnenaufgänge am Hawkings Point verschlafen! Die Sonne lässt eben nicht auf sich warten…

Nach der ersten Frustration wollten wir schließlich trotzdem uns den Hawkings Point nicht entgehen lassen und wanderten nach dem Sonnenaufgang den Berg hinauf. Dort hatte man tatsächlich auch ohne Sonnenaufgang einen ganz besonderen Ausblick über die Insel:

Nachdem wir unsere tausend Sachen zusammengepackt hatten, zogen wir mit unseren Backpacks los zum Strand von „Picnic Bay“. Dort wollten wir unsere letzten Stunden auf Magnetic Island verbringen, bevor wir die Fähre zurück zum Festland nehmen wollten.
Mitleidig beobachteten uns die anderen Sonnengenießer am Strand, als wir mit einem lauten Knall die Backpacks auf den Boden hievten.
Zumindest konnten wir nun beruhigt schwimmen gehen, da im Meer ein großes Netz gegen Quallen und Meerestiere aller Art aufgespannt war. So konnte sogar Leslie ins Wasser gehen. Und die Abkühlung hatten wir an diesem heißen Morgen auf jeden Fall nötig!

Um 14.00 Uhr fuhr schließlich unser Bus zurück zum Hafen. Dort kauften wir uns nach zwei Tagen gesunder Kost und viel Obst Kekse als Proviant für die lange Reise.
Während wir auf die Fähre warteten, lernten wir eine ältere Australierin, die direkt aus Townsville kam, kennen. Wir unterhielten uns mit ihr über spannende, politische Themen in Australien, während wir genüsslich unsere Schokokekse futterten. „Was für ein nahrhaftes und gesundes Mittagessen“, kommentierte sie unseren Proviant ironisch und zwinkernd. Dabei dachten wir uns natürlich weiter nichts. Jedoch als sie uns freundlicherweise ihre Visitenkarte mit Kontaktdaten gab, falls wir Hilfe bräuchten, besuchten wir später im Bus ihre Internetseite und fanden heraus, dass sie Ernährungs- und Gesundheitsberaterin war – und mal wieder voll ins Fettnäpfchen getreten!

Kategorien: Australien

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