„Große Wellen pressen das Wasser durch die Meereshöhlen, sodass es durch die engen Kamine in den Felsen hinauf und nach draußen spritzt!“
Dieses vom Reiseführer beschriebene Naturphänomen, die sogenannten „Blowholes“, wollten wir auf unserer Reise auf keinen Fall verpassen. So ging es früh am Morgen weiter von Coral Bay Richtung Süden an die „Quobba Coast“.
Und der Reiseführer log nicht: Nachdem wir uns über unebene und glitschige Felsen bis zum Küstenrand vorgekämpft hatten, waren wir von dem Naturwunder begeistert: Das Meer raste mit gewaltigen Wellen gegen die Felsen und riesige Wasserfontänen spritzten vor uns in die Höhe – dabei blieben wir natürlich nicht trocken!
Beeindruckt von der Natur fuhren wir zur nächsten Attraktion des Reiseführers: Der „Point Quobba“ mit einer „traumhaften Lagune zum Schwimmen und Schnorcheln, die auch als „das Aquarium“ mit tollen Strandbuden bekannt ist“. Leider stellte sich diese Lagune als nicht so traumhaft wie beschrieben heraus: In der Lagune war nicht viel Wasser vorhanden. Wenn man also versucht hätte, zu schnorcheln, wäre man nur auf dem Sand rumgerobbt. Und die „einigen Strandbuden“ setzten sich leider aus ein paar verfallen Hütten, die nicht sehr belebt wirkten, zusammen. Anstatt Eisverkauf und Pommes am Strand war das Einzige, was man hier fand, das Schild: „No parking!“
Nach dieser Enttäuschung suchten wir nach einem Campingplatz mit Stromanschluss für die Nacht, da unser Kühlschrank wieder mal ausgefallen war. Ganz in der Nähe fanden wir das „Overlander Roadhouse“, zu dem wir auch direkt fuhren.
Dort angekommen, checkten wir ein und bekamen Codes zum Öffnen der Waschräume. Diese würden uns später noch ein paar Nerven kosten.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir unter ständiger Gesellschaft von neugierigen Ziegen mit der Planung unserer weiteren Reise, da das Ende unseres Roadtrips an der Westküste immer näher rückte. Nach einem leckeren Abendessen und ein bisschen Entspannungszeit konnten wir endlich duschen. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten wir abwarten, da es viel zu heiß war, sodass man sich fünf Minuten nach dem Duschen genauso wie vorher gefühlt hätte. Doch unsere lang ersehnten Dusche war nicht so leicht erreichbar wie gedacht: Der Code zum Damen-Waschraum funktionierte auch nach dem zehnten Mal nicht, sodass wir nach 15 Minuten an die Rezeption mussten. Der freundliche, junge Tankwart bot uns an, uns die Tür zu Öffnen und uns das mit den Codes nochmal zu erklären: „Meet you in three minutes!“
Das Ende der Geschichte war, dass der Tankwart die Tür ebenfalls nicht aufbekam und wir beide im Männer-Waschraum duschten. Das hätten wir dann auch gleich machen können…
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um fünf Uhr. Schnell zogen wir uns um, frühstückten und waren schon wieder „on tour“. Wir hüpften so früh aus den Federn, da wir noch eine zweistündige Autofahrt zu dem bekannten Ort „Monkey Mia“ vor uns hatten. Dort begann jedoch um 7.45 Uhr die beliebte Delfinfütterung am Strand, die wir auf keinen Fall verpassen wollten!
Auf dem Weg dorthin begegneten uns sehr viele Tiere – Emus, Ziegen, Wallabys und vor allem ein Kangaroo, dass uns einen großen Schreck einjagte!
Schon von Weitem sahen wir das große Beuteltier auf der Straße sitzen. Als wir uns annäherten, blieb es weiter auf der anderen Spur. Und kurz bevor wir vorbeifuhren, drehte es sich in unsere Richtung und sprang los! Zum Glück waren wir schnell genug unterwegs, dass wir gerade noch an dem Kangaroo vorbeiflitzten und uns so vor unserem ersten Kangaroo-Crash retteten – Herzinfarkt hoch 3!
Pünktlich um 7.30 Uhr kamen wir in Monkey Mia, wo wir zuerst unsere „entry fees“ zahlen mussten, an. Dort hatten sich schon einige Besucher auf dem „Boardwalk“ vor Monkey Mia’s Strand versammelt, wo der Treffpunkt für die Delfinfütterung sein sollte. Und tatsächlich ragte zwischen vielen Pelikanen bereits eine kleine Flosse aus dem Wasser – der erste Delphin, den wir in unserem Leben sahen!
Nun ging auch schon die sogenannte „Dolphin experience“ los: ein Ranger erklärte zunächst Sicherheitshinweise und gab ein paar Infos zu den Delphinen. Währenddessen versammelten sich immer mehr Touris auf dem Steg (wir schätzten es waren am Ende ca. 300!). Die Fütterung war im Endeffekt jedoch ziemlich unspektakulär: Nur vier Besucher wurden ausgewählt, um einen Delfin zu füttern. Der große Rest konnte vom Strand aus zuschauen. Insgesamt war uns die Delfinfütterung zu touristisch und überlaufen. Aber immerhin haben wir das erste Mal frei lebende Delfine zu Gesicht bekommen. Zudem waren wir begeistert von den Pelikanen, die sich seelenruhig am Strand entspannten.
Unser zweites Frühstück genossen wir wieder in ruhiger Atmosphäre: An der „Little Lagoon“, eine Lagune in der Nähe von Denham. Danach besuchten wir „Eagle Bluff“, an dem man auf einem Holzsteg am Küstenrand spazieren kann und eine tolle Aussicht erhält:
Unseren heutigen Trip beendeten wir am „Shell Beach“, ein Strand, an dem der Sand ausschließlich aus kleinen, weißen Muscheln bestand – einfach wunderschön!
Natürlich schnitt sich Lars bei unserem Glück direkt an der ersten Muschel…
Trotzdem konnten wir an diesem Strand ordentlich Sonne tanken und uns für die Fotos der nächsten Tage nochmal richtig bräunen!
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