Eine Straße an der Küste entlang. Während der Fahrt blickt man auf gigantische Wellen, die auf die Küste zusteuern. Am Horizont glitzern die Sonnenstrahlen. Ein Traum?
Nein, sondern unser nächstes Abenteuer: Die weltbekannte „Great Ocean Road“.
Und diese trägt nicht umsonst das Wort „großartig“ im Namen…
Unsere kleine Reise begann im Hafenörtchen „Port Fairy“, wo wir uns zunächst ein zweites Frühstück in einem Strandcafé genehmigten.
Als wir danach gemütlich durch den Ort schlenderten, befanden wir uns plötzlich mitten auf einem großen Fest: Die traditionelle „Strawberry Fete“! Bei so vielen Erdbeeren konnten wir natürlich nicht widerstehen und verspeisten eine Schale sündhaft teure Beeren mit einem dicken Klecks Sahne – Mmmh!
Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg zum „Tower Hill Reserve“, das uns ziemlich von den Socken riss! Da es aufgrund eines alten, inaktiven Vulkans entstand, protzten die Pflanzen nur so vor Grün und Leben. Neben einem wunderschönen Aussichtspunkt auf die Natur begaben wir uns auf die „Journey to the last volcano“, eine Wanderung um den ehemaligen Krater herum. Während wir anfangs noch von Emus auf unserem Weg begleitet wurden, konnten wir später den Walk und die beeindruckende Natur in Stille genießen…
Als wir den Vulkan hinabstiegen, winkte jemand von Weitem so stark, dass er sich fast den Arm auskugelte. Wer war der Verrückte? Natürlich Florian, der sympatische Schweizer von unserer letzten Uluru-Tour! Nachdem wir ihn begrüßt hatten, erkannten wir die neue Great-Ocean-Road-Tour unseres Guides Bronwie. Diese lud uns direkt zum Lunch mit der Gruppe ein – ein besseres Mittagessen hätten wir nicht hinbekommen!
So unterhielten wir uns mit den bekannten und neuen Tour-Mitgliedern. Am Ende zeigte uns Bronwie sogar unseren ersten, waschechten, wilden Koala mit Baby!
Nach dieser spontanen Begegnung verabschiedeten wir uns und machten uns wieder alleine auf den Weg zur Great Ocean Road.
Das erste Highlight, genannt „Bay of Islands“, beeindruckte uns von der ersten Sekunde an: Zersplitterte, rotgelbe Felsen ragten neben steilen Klippen aus dem blauen Meer – einfach great, diese Ocean Road!
Auf einmal kam Bronwie mit ihrer Tour um die Ecke – Was ein Zufall! Doch dies war nicht unsere letzte Begegnung. Wir trafen die Gruppe fast bei jeder Felsformation, die man entlang der Küstenstraße bestaunen konnte: Die „Bay of Martyns, „Grotto“ (eine zauberhafte kleine Grotte) und die „London Bridge“ (eine Brücke im Felsen).
Nach diesen Naturwundern waren wir bereit für die bekannteste und meist besuchte Felsformation der Great Ocean Road: Die sogenannten 12 Apostel!
By the way: Im Reiseführer lernten wir einen Fun Fact – die 12 Apostel sind gar nicht zu zwölft, sondern eher zu siebt oder acht. Ganz genau weiß keiner, wie viele Apostel exakt an der Great Ocean Road stehen und welche im Meer versteckt sind, aber die Einheimischen meinen, es hänge alles davon ab, von wo aus man das Naturspektakel anschaue…
Der überfüllte Parkplatz schreckte uns etwas vor dem Highlight ab, jedoch war der Ausblick auf die Felsen trotz vieler Touristen wunderschön und magisch.
Überglücklich aber erschöpft fuhren wir in der Dämmerung zu unserem Campingplatz. Auf dem Weg dorthin wurde uns jedoch etwas mulmig zumute: Der Schotterweg führte in einen dunklen Wald, abgeschottet von jeglichem Licht und Zivilisation. Je weiter wir in den Wald fuhren, umso dunkler und gruseliger wurde es.
Als wir vor Angst schon fast wieder umdrehen wollten, tauchte vor uns das Schild des Campingplatzes auf. Und da standen tatsächlich mitten im Wald mindestens zehn Autos. Es wurde gegrillt, jongliert, gegessen und gelacht – Was für eine Überraschung!
Nun konnten wir beruhigt einschlafen…
Den nächsten Morgen gestalteten wir sportlich und aktiv. Als die Sonne aufgegangen war, hatten wir bemerkt, dass wir zufällig an der Hauptattraktion des kleinen Nationalparks gecampt hatten!
Direkt nach dem Aufstehen aus unserem gemütlichen Matratzenlager ging es vom Campingplatz aus per Fuß zu den „Beauchcamp Falls“. Und diese Wanderung durch den Regenwald lohnte sich auf alle Fälle: Ein wunderschöner Wasserfall floss elegant in ein kleines Becken, das von lebendigen Pflanzen und Bäumen idyllisch umzingelt war.
Vor unserem nächsten Stop, dem „Cape Otway“, blockierte ein kleines Fellknäuel die Straße. Als wir näher kamen, erkannten wir einen total goldigen Koala, der ganz gechillt auf der Straße saß und sich von den Autos, die ihn ja eventuell überfahren könnten, überhaupt nicht aus der Ruhe bringen ließ. Doch auf Fotoshooting hatte das kleine Wesen wohl keine Lust und krabbelte hastig wieder seinen Eukalyptusbaum hoch. Ein kräftiges Hupen von hinten erinnerte uns Koala-Schockverliebten daran, dass wir mitten auf der Straße angehalten hatten und jetzt weiterfahren sollten…
Den ganzen Nachmittag lang klapperten wir kleine Städtchen und schöne Buchten an der Great Ocean Road ab. Mal tranken wir einen Kaffee in Apollo Bay, mal besichtigten wir einen Leuchtturm in Aireys Inlet und mal spazierten wir am Strand von Lorne entlang. Unser absolutes Highlight war jedoch Kennet River, wo uns Papageien und Kakadus auf dem Kopf herumsprangen und aus der Hand aßen. Lars wurde kurzzeitig sogar von vier Papageien gleichzeitig „bewohnt“ – ein richtig lustiger Anblick!
Weil wir noch nicht genug Tiere für den heutigen Tag gesehen hatten, machten wir am Ende unseres Roadtrips einen Abstecher in den „Anglesea Golf Club“, wo wir mindestens 30 Kangaroos gleichzeitig auf dem Golfplatz beobachten konnten.
Obwohl uns auf der extrem kurvigen Küstestraße mehrmals fast übel geworden war, kamen wir völlig geflasht von den Eindrücken an unserem letzten Ziel an:
Den Sonnenuntergang genossen wir am Bells Beach, wo wir im letzten Tageslicht zu Abend aßen und Surfer beobachten konnten.
So nahm unser Abenteuer an der Great Ocean Road ein Ende. Doch nur eine Stunde entfernt von uns wartete schon die Metropole Melbourne…
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