Es ähnelt einem Kangaroo mit kurzem Schwanz und sieht gleichzeitig aus wie eine große, flauschige Ratte: Das Quokka!

Diese knuffigen Tierchen leben fast ausschließlich auf der Insel „Rottnest Island“ und waren der Hauptgrund für unseren Abstecher dorthin.

Doch bereits früh am Morgen drohte dieser Plan zu scheitern: Wir verschliefen das erste Mal in Australien – trotz nervigem und lautem Wecker um 5.30 Uhr! Der Kangaroo-Schock vom vorherigen Tag hatte uns wohl ziemlich zugesetzt…

Doch die Fähre nach „Rotto“ ließ nicht auf sich warten. Also: Frühstücken, Zähne putzen, Rucksack packen und ab ins Auto!

Zum Glück kamen wir noch pünktlich am Hafen an und ergatterten sogar einen Platz auf dem oberen Deck des Schiffs. Und schon ging die Fahrt los!

Doch wider Erwarten war die Fahrt keineswegs eine ruhige Überfahrt, bei der man tolle Fotos schießen und glitzernde Wellen beobachten konnte. Anstatt dessen raste das Schiff – der „Rottnest Express“ – wackelnd über den Ozean. Gut, dass wir nicht in der ersten Reihe saßen, dort bekam man während der Überfahrt eine kühle Wellen-Dusche!

Unsere Rundtour führte uns zunächst zu einem Leuchtturm, von dem aus man einen tollen Ausblick auf eine der schönsten Buchten Rottos, den „Pinky Beach“, hatte.

Anschließend radelten wir an der Küste entlang zu verschiedenen Buchten, die alle traumhaft schön waren und die Insel von ihrer schönsten Seite präsentierten.

Die nächste Abzweigung links führte uns durch eine wundervolle Seenlandschaft mit tollen Pflanzen. Von diesem Punkt aus gelangten wir (nach einem fast zu anstrengendem Anstieg) zum sogenannten „Oliver Hill“. Dort erlangte man eine tolle Aussicht über die ganze Insel – Wow!

Unser Mittagessen mussten wir uns erstmal hart verdienen. Bis zum Westende wurde der Weg gefühlt immer länger und Lesie war mit ihren Kräften fast am Ende. Doch endlich war das Westkap in Sicht und wir konnten unseren selbstgekochten Curry – Reis vor einer spektakulären Klippenlandschaft genießen!

Gestärkt für die restliche Tour stiegen wir wieder auf unser Rad. Doch auf einmal hörten wir ein leises Zischen und – Vollbremsung! Zwei Meter vor uns hastete eine 1,5 Meter lange Schlange über den Asphalt. Das war die erste Schlange, die wir in freier Wildbahn sahen! Spätere Nachforschungen im Internet ließen uns darauf schließlich, dass wir vielleicht sogar eine „Brown Snake“, eine der giftigsten Schlangen der Welt, gesehen hatten – Oha, gut dass wir sie nicht mit dem Fahrrad überrollt hatten!

Nach dieser Begegnung suchten wir uns auf dem Weg den schönsten Strand und Schnorchel-Spot aus, um dort eine Weile zu entspannen. Leider war es nachmittags zu bewölkt und windig, um ins Wasser zu gehen. So machten wir uns nach unserer Strandpause auf die Suche nach Quokkas, denn wir hatten auf unserem gesamten Weg nur drei Exemplare gesichtet. Auf der Landkarte erkundeten wir uns nach den besten Quokka-Spots. Nachdem wir unser Fahrrad dort abgestellt hatten, suchten wir im Wald nach den kleinen Inselbewohnern, doch weit und breit war kein Quokka zu sehen. Enttäuscht stiegen wir aufs Rad und machten uns auf den Weg zurück zum Hafen. Doch 50 Meter weiter entdeckten wir schließlich das reinste Quokka-Paradies: Vier dieser Mini-Kangaroos saßen an einem Punkt – und es war sogar ein Baby dabei! Sofort hielten wir an und zogen die Kamera heraus. Während des Beobachtens fanden wir heraus, dass Quokkas weder scheu noch ängstlich, sondern sehr neugierig sind. Unser erstes „Foto-Model“ beschnüffelte erstmal die Kamera und wir schossen sogar ein cooles Selfie mit ihm – Smile!

Schließlich mussten wir uns von den knuffigen Quokkas verabschieden, da unsere Fähre bald abfuhr. Auf dem Rückweg nach Fremantle und Perth versuchten wir, die vielen Eindrücke der Insel zu verarbeiten…

Am nächsten Morgen war der Tag gekommen: Die Camperabgabe!
So packten wir unsere Backpacks, leerten die Schubladen, räumten auf und putzten alles. Wir wollten den Camper bei der Abgabe natürlich von seiner besten Seite zeigen (soweit das nach vier Wochen australischem Outback noch möglich war…).
Anschließend tankten wir ein letztes Mal und füllten unser Camping-Gas auf.
Unser letzter Ausflug mit dem Camper war die Besichtigung vom King’s Park, der eine große Pflanzenvielfalt bot und ein toller, natürlicher Kontrast zu der Innenstadt Perths darstellte.

Doch dann war der Moment gekommen: Nach vier Wochen Outback, Nationalparks, Offroad-Strecken und insgesamt 8232 Kilometern auf dem australischen Highway mussten wir uns von unserem guten alten Camper verabschieden. Ein bisschen wehmütig waren wir schon, schließlich hatte der Camper uns stets vor Kangaroos bewahrt, uns über Stock und Stein getragen und war somit wie unser kleines Zuhause auf Rädern geworden…

Als wir in den Hof von „Travellers Autobarn“ einfuhren, begrüßte uns eine sehr aufgedrehte, aber überaus freundliche Frau und fragte zuerst, wie unser Roadtrip gewesen wäre. Danach checkte sie den Kilometerstand und das war’s dann schon. Wir waren total überrascht, dass sie weder Gas noch Tank oder das restliche Auto überprüfte. Anschließend füllten wir eine Umfrage aus und bekamen sogar Tipps für unsere weitere Reise. Was für ein Service!

An unserem letzten Abend in Perth trafen wir uns mit dem Weltenbummler Stefan, den wir schon in Deutschland kennengelernt hatten, und der ebenfalls die Westküste bereist hatte.

Zusammen gingen wir in ein indisches Restaurant, dessen Konzept „Pay as your heart feels“ war. Das bedeutete, dass man vom Buffet essen und danach so viel bezahlen konnte, wie man wollte. Obwohl das Essen etwas scharf war, hat es uns allen ganz gut geschmeckt.
Da wir uns so viel über das Reisen und unsere Erlebnisse berichteten, verging die Zeit wie im Flug.

Um 22.00 Uhr brachte uns Stefan schließlich zum Flughafen, wo unsere Reise am nächsten Morgen weitergehen sollte.

Goodbye West Coast! See you!

(By the way: Wir sind jetzt 6 Tage lang offline auf einer Tour durch das Outback unterwegs, der Blog folgt also erst in einer Woche.)

Kategorien: Australien

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