2900 Korallenriffe. 900 Inseln. 344 400 Quadratkilometer Unterwasserwelt.
Das größte Korallenriff der Welt:
Das GREAT BARRIER REEF!
Und endlich hatten wir das große Glück, dieses Weltwunder mit eigenen Augen zu sehen. Gespannt und aufgeregt liefen wir so am Montagmorgen zum Hafen von Cairns, wo unsere Tauch- und Schnorchel-Tour mit „Passions of Paradise“ starten sollte.
Doch zunächst war die erste Herausforderung, unter all den Schiffen und Booten das Richtige zu finden.
Nach vergeblicher Suche fragten wir andere Besucher und fanden heraus, dass man vor dem „Boarding“ im Touristencenter einchecken musste. Jetzt fühlten wir uns schon fast wie am Flughafen!
Endlich auf dem Boot angelangt, erwarteten uns zunächst Muffins, Früchte, Kaffee und Tee – und die medizinische Erklärung. Nachdem wir die gefühlten 1000 Fragen über unsere Gesundheit ausgefüllt hatten, checkte einer der Crew-Mitglieder unsere Zettel.
Und hier war sie, die größte Enttäuschung der gesamten Reise: Aufgrund von Leslies Herzproblem, das jedoch seit zwei Jahren geheilt und aus dem Weg geräumt war, durfte sie ohne professionelle Bestätigung eines „Dive Medicals“ nicht tauchen gehen!
Der Schock saß tief. Wir hatten uns doch so auf unseren ersten Tauchgang im Leben gefreut!
Nach etlichen Bettelaktionen und Beschwerden musste Leslie ihr Los nun akzeptieren und entscheiden: Wollte sie die Tour ohne Tauchgang antreten oder von Bord gehen, einen Dive Medical aufsuchen und die Tour an einem anderen Tag antreten?
Da unsere Zeit in Cairns jedoch begrenzt und die letzte Tour am folgenden Tag gebucht war, entschied sie mit der Hilfe von Lars, an Bord zu bleiben und das Beste aus dem Tag zu machen…
Zumindest einen Vorteil hatte die Enttäuschung: Der Verkäuferin hinter der Bar tat es so sehr leid, dass wir von ihr den ganzen Tag freie Getränke und Snacks an der Bar bekamen. Und das nutzten wir natürlich…
Als das Schiff abgelegt und Lars erfolgreich die Taucheinweisung passiert hatte (während dieser Leslie sich auf dem Deck sonnte), wurde es Lars übel. Ob es von der Aufregung am Morgen oder von der See kam, wussten wir nicht genau. Trotzdem schluckten wir beide zur Sicherheit eine Tablette gegen „Seekrankheit“- jetzt konnte nichts mehr schief gehen!
Bald hatten wir das Great Barrier Reef erreicht und waren an unserem ersten Schnorchel-Spot angekommen. Nach einer kurzen Einweisung hüpften wir auch schon ins Wasser und schnorchelten, was das Zeug hält. Unter Wasser erkundeten wir das bunte Riff, das von regenbogenfarbenen Fischen bewohnt wurde.
Vor unserer Tour hatten uns viele Traveller erzählt, dass sie vom Great Barrier Reef enttäuscht worden waren, da es nicht so ausgesehen hätte, wie es überall dargestellt werde.
Natürlich war nicht alles kunterbunt wie im Film und leider beobachteten wir weniger außergewöhnliche Tiere als erwartet, aber enttäuscht hat uns das Great Barrier Reef eindeutig nicht. Die Unterwasserwelt faszinierte uns aufs Neue und wir genossen es, die vielen Korallen und Meerestiere zu beobachten.
Nach dem Schnorcheln war es endlich soweit: Lars machte sich bereit für seinen ersten Tauchgang!
Seine Erfahrungen beschrieb er anschließend so:
„Es war eigentlich wie „mit Stäbchen essen“: Kann man mal machen, aber es ist beim ersten Mal keine besondere Erfahrung, weil man mehr mit der Technik als mit dem eigentlichen Genießen beschäftigt ist und die ganze Zeit geführt wird, anstatt auf eigene Faust loszuziehen, wie beim Schnorcheln oder mit der Gabel.“
Leslie war daraufhin froh, nicht allzu viel verpasst zu haben, und beschloss, in der Zukunft einen Tauchkurs zu machen…
Nach dem Salat-Gemüse-Hähnchen-Mittagessen und einem kurzen Sonnenbaden auf dem Deck, das vermutlich unseren Sonnenbrand am Abend verursachte, stand der nächste Schnorchelgang bevor.
Dabei machten wir eine interessante Begegnung: Beim Beobachten des Korallenriffs blickte uns plötzlich ein riesiger Fisch mit großen Glubschaugen direkt in unsere im Vergleich viel kleineren Augen. Und wenn man genau hinschaute, hatte er ein Lächeln auf dem Mund – anscheinend waren wir ihm sympathisch!
Zum Abschluss unserer Great Barrier Reef-Tour erzählte uns eine Expertin wichtige Infos über das Riff. Vor allem stellte sie klar, dass das Korallenriff gegen alle Berichte der Medien noch nicht ausgestorben sei. Das hatten wir ja heute selbst gesehen…
Als Andenken an den Besuch im Great Barrier Reef konnte man noch für teures Geld Fotos, die ein Tauch-Fotograf geschossen hatte, kaufen. Da wir mit unseren Schnorcheln und Tauchmasken auf den Bildern aber aussahen wie die größten Fische im Riff persönlich, entschieden wir uns schnell, das mit den Fotos zu lassen.
Wieder an Land war ein Abendessen mit Julia, die wir einen Tag zuvor kennengelernt hatten, geplant.
Und es war ein ganz besonderes Abendessen: Julia hatte Geburtstag!
Passend zum heutigen Tag entschieden wir uns für ein nobles Fischrestaurant, indem wir uns Fisch-Tacos, Risotto und Thunfisch-Steak gut schmecken ließen. Zum Nachtisch bestellten wir das Chef-Special, das mit Wunderkerze und einem „Happy Birthday“, gesungen von der Kellnerin, serviert wurde. Alles Gute!
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