Kilometerstand: 3000!
Die lange Fahrt nach Broome überlebten wir mit ganz viel Musik, eiskalten Getränken und einem „Anzac Biscuit Family-Pack“.
Auf der Fahrt hatten wir genug Zeit, um mal einen Blick in unseren Reiseführer (der unseren Backpack nochmal um einen Kilo erschwert hatte!) zu werfen. Dort entpuppte sich Broome als sehr spannende Stadt: Den Berichten zufolge konnte man dort Dinosaurier-Fußspuren im Felsen entdecken, auf Kamelen reiten und bei Vollmond das Phänomen „Staircase to the moon“, also eine „Mondtreppe“ beobachten.
Motiviert von den Attraktionen in Broome fuhren wir nach unserer Ankunft erstmal zum Visitor Center, um uns dort eine Karte zu holen und nach den Attraktionen zu fragen. Leider berichtete uns die sehr freundliche Dame, dass wir sowohl bei den Dino-Spuren als auch bei der Mondtreppe zur falschen Zeit Broome besichtigten und deshalb leider beides verpassen würden.
Aber: No worries! Es gab noch viele andere aufregende Dinge in der Stadt zu erleben!
So buchte die Dame für uns direkt am Nachmittag ein Kamelritt am Strand, den wir kaum abwarten konnten. Außerdem erzählte sie uns von Chinatown und dem Kunsthandwerkermarkt, der am nächsten Morgen stattfinden sollte.
Da wir noch etwas Zeit bis zur Kamel-Tour hatten, entschieden wir uns, den „Gantheaume Point“ anzuschauen. Dort erwartete uns kristallklares, türkises Wasser, das gegen feuerrote Felsen plätscherte. Beeindruckt von dieser Landschaft starteten wir direkt ein Fotoshooting und packten all unsere akrobatischen Fähigkeiten aus:
Durch das Fotoshooting und einem anschließenden Spaziergang am traumhaften „Cable Beach“ war die Zeit bis zum Kamelritt schnell überbrückt und wir machten uns auf den Weg zum Treffpunkt. Dort warteten bereits elf Kamele seelenruhig auf uns und ein paar andere „Reiter“. Zuerst wurden wir von Alison, einer sehr erfahrenen Kamelzüchterin, begrüßt. Als Special bekamen wir von ihr Perlen-Ohrringe (für die Mädels) und Gutscheine für verschiedene Bars in Broome geschenkt.
Und dann ging es auch schon rauf aufs Kamel!
Nach einem ersten Bekanntmachen, Streicheln und Foto mit unserem Kamel konnten wir über eine Plattform auf den über zwei Meter hohen Sattel steigen.
Wir hatten sogar das Glück, auf dem ersten Kamel der Karawane zu sitzen, sodass wir einen perfekten Ausblick aufs Meer und den Strand genießen konnten.
Auch wenn wir uns den Namen unseres Kamels nicht merken konnten, weil er viel zu kompliziert war, merkten wir schnell, dass es ein sehr ruhiges und artiges Kamel war, was uns das Reiten angenehm machte. Aber auf dem Kamelrücken wackelte es ganz schön!
Während des Trips erfuhren wir von den Kamelführern einige spannende Infos über Kamele: Kamele können tatsächlich 60 Jahre alt werden und ein halbes Jahr ohne Wasser überleben – verrückte Tiere!
Besonders beeindruckend fanden wir, dass die Kamelführer die verschiedenen Persönlichkeiten der Kamele sehr gut kannten.
Nach einer halben Stunde war die Kamel-Tour schließlich zu Ende und wir spazierten zurück zum Cable Beach. Dort lösten wir direkt einen unserer Gutscheine – zwei Cocktails zum Preis von einem – an der Strandbar ein und ließen den Tag mit Cocktails und einem herrlichen Sonnenuntergang ausklingen.
Wenn da nicht noch die Fahrt zum Campingplatz gewesen wäre…
Da wir unbedingt den Sonnenuntergang am Cable Beach sehen wollten, brachen wir die ungeschriebene Regel: Niemals bei Nacht fahren!
Generell wird einem von anderen Travellern immer davon abgeraten, nachts zu fahren, weil das Risiko, dass entweder ein Kangaroo, ein Strauß oder eine Kuh vor das Auto läuft, sehr hoch ist. Und wenn einem so ein Büffel mal vors Auto rennt, dann ist es mit dem Auto auch vorbei…
Obwohl wir gegen einen nächtlichen Wildunfall nicht versichert waren, nahmen wir das Risiko trotzdem auf uns.
Und das ging nach hinten los: Wir hatten beide so sehr Angst davor, mit einem Kangaroo zusammenzustoßen, dass wir mit 50 km/h auf dem Highway vor uns her tuckerten und bei scheinbar auftauchenden Kangaroo-Schatten in der Ferne direkt auf die Bremse drückten. Als wir dann auch noch links auf eine Offroad-Straße abbogen und kräftig durchgeschüttelt wurden, war die Horrorfahrt dann komplett. Die unbefestigte Straße wurde jedoch immer unebener und der Sand immer tiefer. Als wir noch eine halbe Stunde mit 20 km/h durch die Dunkelheit geschlichen waren, entschieden wir, dass wir so nicht ankommen würden.
Also: umdrehen, zurück auf den Highway, langsam und vorsichtig weiterfahren und nach dem nächsten, kostenfreien Camp, das nicht offroad lag, Ausschau halten.
Nach einer Stunde Fahrt, die normalerweise in einer halben Stunde zu bewältigen wäre, kamen wir endlich am nächsten Camp an. Und das zum Glück ohne Kangaroo-Crash!
Aufgrund dieser Abenteuerfahrt mussten wir am nächsten Tag erstmal ausschlafen, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Broome auf den Markt machten.
Dieser war total bunt und vielseitig: Es gab Schmuck, von Aboriginals bemalte Klamotten, Kissen, Geldbeutel aus Krokodilsleder, und Essen aus verschiedensten Kulturen und Ländern. Das erweckte in uns die Shoppinglaune: Während Leslie sich für den Schmuck interessierte, war Lars an den Essensständen vorne dabei und probierte außerdem verschiedene Sonnenbrillen aus.
Nachdem wir uns mit einer asiatischen Frühlingsrolle gestärkt und Pfannkuchen probiert hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Chinatown. Dort ging das Einkaufen direkt weiter:
Lars legte sich endlich seine ersten Flipflops zu, nachdem Leslie ihn lange genug bequatscht hatte. Nach einer wackeligen Eingewöhnungsphase erkannte er dann jedoch auch den ein oder anderen Vorteil der Flipflops, auch wenn sie „zwischen den Zehen noch ein bisschen nervten“.
Einer unserer letzten Ausflugsziele in Broome waren die „Red Cliffs“, die am Rand von Broome aus dem Meer ragen. Obwohl nach diesem Spaziergang unsere Füße rot gefärbt waren, hat es sich trotzdem gelohnt.
Die letzte Stunde in Broome verbrachten wir am Cable Beach, wo wir uns sonnten und die Aussicht genossen.
Dabei zeigte Lars seinen Mut, indem er ins Meer sprang, obwohl dort giftige Quallen und Krokodile auftauchen konnten – zwar selten, aber die Gefahr besteht. Immerhin gab es einen Lifeguard, der im Notfall helfen konnte. Also ab ins Wasser!
Leslie schaute sich das lieber aus der Ferne an und verpasste dabei die Abkühlung, die Lars bei der Hitze ziemlich angenehm fand…
So endete unsere wunderschöne Zeit in Broome – die Perle der Westküste Australiens.
1 Kommentar
Christian · Oktober 28, 2019 um 12:50 pm
Na endlich FlipFlops…. jetzt seid Ihr angekommen 🙂 VG Christian