Uuuuund klatsch!
Schon wieder eine Fliege erlegt…
So begann unser erster Tag in der Natur des Kakadu-Parks. Wir standen extra früh auf, da wir eine öffentliche Tour über die Felsmalerei der Aboriginals, die sogenannte „rock art“, mitmachen wollten. Am Burrunkuy-Felsen angekommen, parkten wir unseren Camper und liefen vor zum Treffpunkt, der mit dem Schild „Meet here“ gekennzeichnet war. Dort saßen auch schon zwei deutsche Mädchen, mit denen wir uns bekannt machten und unterhielten. Später fanden wir heraus, dass Anne schon in Darwin bei uns im Hostel wohnte, wir hatten sie bloß nicht wiedererkannt – ups!
Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass die Tour nun begann. Jedoch war weit und breit kein Tour-Guide zu sehen. Naja, etwas Verspätung muss man bei den Australiern mit einberechnen, deshalb tauschten wir uns weiter mit den Mädels aus und warteten. Als nach 20 Minuten immer noch kein Ranger da war, liefen wir zurück zum Parkplatz. Dort begegneten wir anderen Menschen, die auch nach dem Guide suchten. Offenbar war die Tour ausgefallen. Etwas frustriert beschlossen wir, den Weg selbst zu laufen.
Doch was war das? Als wir gerade ein indigenes Kunstwerk betrachteten, kam uns ein Guide, gefolgt von einer Gruppe von Touris entgegen! Der Guide fragte freundlich: „You wanna join us?“ und natürlich wollten wir die Tour mitmachen. Später stellte sich heraus, dass wir am falschen Treffpunkt gewartet hatten…
Doch obwohl wir nur die Hälfte der Tour erleben konnten, war sie trotzdem sehr interessant und wir lernten viel über die Aboriginals und ihr Lebensstil. So tranken sie beispielsweise einen Saft aus zermahlenen Knochen, um besonders stark und gesund zu bleiben. Außerdem waren sie tatsächlich die ersten Bäcker, schon gewusst?
Der Guide veranschaulichte uns außerdem, was die Aboriginals mit ihrer „rock art“ ausdrücken wollten. So malten sie sogar ihr gejagtes Essen an die Wände, um ihren Stolz zu präsentieren. Darauf muss man erstmal kommen…
Nach dieser spannenden Tour beschlossen wir, zu einem „Lookout“ zu gehen, um uns den Nationalpark mal von oben anzusehen. Aber nach der Hälfte des Weges bekamen wir beide fast einen Hitzekollaps, was dazu führte, dass wir uns einen (fast nicht vorhandenen) Schattenplatz suchten und dann entschieden, dass der „Lookout“ bei den Temperaturen unerreichbar sein würde. Also gaben wir uns mit unserem Schattenplätzchen zufrieden, schossen ein paar Fotos und machten uns auf den Weg zurück zum Camper. Blick auf das Thermometer: 38 Grad im Schatten!
Der nächste Stop lag ca. 100km entfernt, was in Australien aber eher als Katzensprung gilt. Der East Alligator River ist der längste und breiteste Fluss im Nationalpark. Nachdem wir ein paar sehr eindrückliche Warnschilder, die unter anderem auf Todesfälle aufmerksam machten, gesehen hatten, konnten wir von einer gesicherten Plattformen ca. 20 Krokodile beim Fische-Jagen beobachten.
Als wäre das allein nicht spannend genug, wurden wir auf einmal Zeuge einer riesigen Rauchwolke, die sich über dem Fluss ausbreitete. FEUER! In kürzester Zeit breitete sich ein flächendeckender Waldbrand auf der anderen Seite des Flusses aus. Die Feuerwelle kam immer weiter auf uns zu. Obwohl ein sehr breiter Bach zwischen uns und dem Feuer lag, verfielen wir langsam in Panik… Wir warfen dem Park-Guide neben uns einen beängstigten Blick zu, woraufhin er uns versicherte: „No worries, a litte bit late for that season, but pretty normal“ oder in anderen Worten: „Alles in Butter“.
Irgendwann konnten wir dem Spektakel nicht mehr länger zusehen, weil der Rauch in unseren Augen brannte. So flüchteten wir in Richtung frische Luft!
Genauer gesagt, nach Ubir, ein kleines Örtchen neben dem East Alligator River. Dort konnten wir nochmals die Kunst der Aboriginals an den Felsen erkunden. Doch was noch viel beeindruckender war, war die Sonne, die kurze Zeit später unterging und die Landschaft um den Ubir-Felsen herum in ein orange-rotes Licht tauchte. Wir konnten das Licht-Spektakel vom obersten Punkt des Felsen genießen. Wunderschön!
Als die Sonne wieder aufging, waren wir – vom Tatendrang getrieben – schon wieder auf Tour zur nächsten Attraktion des Parks: der „Anbangbang Billabong“- Pfad (was ein Zungenbrecher – hihi). Hier liefen wir um ein eigentlich großes Wasserloch herum. Doch viel Wasser war da nicht mehr: Durch die Trockenzeit war da nur noch das Flussbett! Für uns wurde jedoch genau das spannend, da wir die ersten frei lebenden Kangaroos sehen konnten – Wow! Vielleicht waren es auch Wallabys oder Wallaroos oder wie die Kangaroo-ähnlichen Tiere hier alle so heißen, aber es sah zumindest so aus wie ein Kangaroo…
Nach einem weiteren Walk und einem wunderschönen Ausblick am Yellow Water River, war es für uns Zeit, uns vom Kakadu zu verabschieden. Dabei fuhren wir schweren Herzens an den Jim Jim Falls vorbei, die wir mit unserem Camper leider nicht besuchen konnten, da sie nur mit einem Jeep mit Allradantrieb erreichbar sind. (Als Info für alle, die noch in den Kakadu wollen: 4WD nehmen). Trotzdem waren wir mit unserer Kakadu-Ausbeute zufrieden und fuhren fröhlich aus dem Nationalpark heraus. „Goodbye“ oder „Bobo“, wie der Aboriginal zu sagen pflegt.
2 Kommentare
Christian · Oktober 21, 2019 um 4:26 pm
Ahh … immer noch keine FlipFlops … sicher dass ihr in Australien seid …
Christian · Oktober 21, 2019 um 4:28 pm
Am Yellow Water River klebte vor drei Jahren noch ein KSC Sticker und ich hatte nix mit zum Danebenkleben